Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) – Funktionsanalyse und Therapie
Bei der craniomandibulären Dysfunktion handelt es sich um eine Funktionsstörung des Kausystems, die unter Umständen sehr schmerzhaft sein kann. Sie ist ein Überbegriff für strukturelle, funktionelle, biochemische und psychische Fehlregulationen der Muskel- und/oder Gelenkfunktion der Kiefergelenke. Des Weiteren werden zahlreiche klinische Symptome der Kaumuskulatur und/oder der Kiefergelenke unter dem Begriff CMD zusammengefasst.
Typische Beschwerden sind Schmerzen im Kieferbereich, unerklärbare Zahnschmerzen, Kopf- und Nackenschmerzen, aber auch Schwindel und Ohrgeräusche. Die Craniomandibuläre Dysfunktion kann verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Frühkontakte zwischen den Zähnen im Ober- und Unterkiefer, Zähneknirschen (Bruxismus), Haltungsschäden oder Unfälle bzw. Traumata. Auch kann insbesondere Stress ursächlich für eine CMD sein, bzw. diese negativ beeinflussen.
Eine Fehlfunktion des Kiefergelenks bzw. der Kaumuskulatur ist nicht zwangsläufig sicht- und spürbar. Um diese diagnostizieren zu können, ist eine manuelle Struktur- und Funktionsanalyse notwendig. Zusätzlich können ggfs. bildgebende und instrumentelle Verfahren zum Einsatz kommen.
Die manuelle Struktur- und Funktionsanalyse gibt Aufschluss über den Zustand und die Funktion der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur. Werden durch diese Untersuchungen Unstimmigkeiten gefunden, spricht man von einer Funktionsstörung. Diese lässt sich weiter in 3 Untergruppen einteilen:
1) Kiefergelenksstörungen (Arthropathien)
2) Kaumuskulaturstörungen (Myopathien)
3) Okklusionsstörungen (Okklusopathien, falsche Verzahnung von Ober- und Unterkiefer).
Die Behandlung einer craniomandibulären Dysfunktion bedarf oftmals einer fachübergreifenden Therapie, wobei der Zahnarzt die in seinem Fachgebiet vorliegenden Ursachen therapiert, während ein Manual- oder Physiotherapeut beispielsweise Haltungsschäden korrigiert.
Die zahnärztliche Therapie beinhaltet häufig zunächst eine Schienentherapie.